Diese Seite ist leider noch eine Baustelle. Wir wollen hier an die wichtigsten Ereignisse der vergangenen Jahre erinnern. Haben Sie noch etwas Geduld. Danke.

Aus dem Jahr 2021:

AUSSTELLUNG "STOLENMEMORY" KOMMT NACH SCHWÄBISCH HALL

Vom 29. Juli bis zum 10. August 2021 zeigt die KZ Gedenkstätte Hessental in Zusammenarbeit mit den „Arolsen Archives – International Center on Nazi Persecution“ (ehemals Internationaler Suchdienst des Roten Kreuzes ITS) die Ausstellung "#StolenMemory".
Die Ausstellung ist im genannten Zeitraum täglich von 13-19 Uhr zugänglich.

"#StolenMemory" wird in einem umgebauten Überseecontainer präsentiert, der auf dem Haalplatz vor dem Haalbrunnen aufgestellt sein wird. Am 30. Juli 2021 wird die Ausstellung mit einem Konzert der Gruppe EWO2 offiziell eröffnet (Beginn 18 Uhr). Bernd Köhler wird mit seinem kleinen Ensemble Lieder aus dem Widerstand vortragen.

 

Ob Uhren, Eheringe, Brieftaschen, Modeschmuck, Brillen oder Fotos mit Widmungen – die Nationalsozialisten nahmen Häftlingen bei ihrer Einlieferung in die Konzentrationslager jede persönliche Habe ab. 4.700 Umschläge mit diesen sogenannten Effekten kamen 1963 nach Arolsen in das umfangreichste Archiv zu den Opfern und Überlebenden des Nationalsozialismus. Der Auftrag war und ist, dieses Raubgut an die Überlebenden oder Angehörigen der Opfer zurückzugeben. Denn die Gegenstände erzählen von den Menschen, die sie einst besessen haben und sind oft das einzige Erinnerungsstück an einen geliebten Menschen.
„Es ist eine Detektiv-Arbeit, die wir seit 2016 mit viel Engagement und der Unterstützung vieler Freiwilliger neu aufgegriffen haben. Die Ausstellung #StolenMemory tourt nun und berichtet davon. Jede*r kann mitmachen und uns helfen, die Gegenstände in die Hände der Familien zu geben“, so Floriane Azoulay, Direktorin der Arolsen Archives.

 

Ausstellung: 30. Juli - 10. August 2021

 

Offizielle Eröffnung am Freitag, 30. Juli 2021, um 18 Uhr

mit Konzert der Gruppe ewo2

 

Ort: Haalplatz (vor dem Haalbrunnen)

Öffnungszeiten: täglich 13-19 Uhr

 

Die Veranstaltung der Initiative KZ-Gedenkstätte Hessental wird unterstützt von der IG Metall Schwäbisch Hall, DGB Kreisverband Schwäbisch Hall und der VVN Bund der Antifaschist*innen Kreisverband Schwäbisch Hall.


  Mitgliederversammlung

des Vereins Initiative KZ-Gedenkstätte Hessental e.V.

 am Freitag, den 29. Oktober 2021,

um 19 Uhr im Gasthaus „Goldener Adler“ (SHA, Marktplatz)

 

Tagesordnung:

1. Bericht des Sprecherrats

2. Aussprache
3. Kassenbericht

4. Entlastung des Sprecherrats und der Kassenleiterin

5. Neuwahlen

6. Verschiedenes

7. Kurzvortrag über NS-Täter in Hohenlohe nach 1945

 

Alle Vereinsmitglieder, aber auch alle sonst an unserer Arbeit Interessierten sind herzlich eingeladen.

Über Ihren/Euren zahlreichen Besuch würden wir uns sehr freuen.

 


Buchvorstellung und Lesung

Karl Adolf Groß: Zweitausend Tage Dachau

Berichte und Tagebücher des Häftlings Nr. 16921

 

Dienstag, 9. November 2021, 19.30 Uhr

Schwäbisch Hall-Neues Globe

 

Karl Adolf Groß, gebürtig aus Schwäbisch Hall, weiß sofort, was die beiden SS-Männer von ihm wollen. Diese verdammten Postkarten! Aus Protest gegen Martin Niemöllers Verhaftung hatte er Hunderttausende von Postkarten mit Sprüchen des Theologen drucken lassen und über ganz Deutschland verteilt. Dafür soll er selbst ins KZ kommen - 2000 Tage lang.

 

Auf ganz eigenwillige Weise schildert Groß das System KZ in seiner zerstörerischen Sinnlosigkeit, bizarren Normalität und Unmenschlichkeit. Gleichzeitig entdeckt er ausgerechnet dort, was einen Christenmenschen unter alle den Herren- und Herdenmenschen ausmacht. Eine literarische Einzelstimme aus dunkelster Zeit und ein Zeugnis des christlichen Widerstands.

 

In Kooperation mit der Landeszentrale für politische Bildung, der KZ-Gedenkstätte Schwäbisch Hall-Hessental und dem Molino-Verlag. Mitglieder des Ensembles der Freilichtspiele Schwäbisch Hall lesen aus dem eindringlichen Bericht. Die Einführung hält Wolfgang Schöllkopf. 


Lesung:
Jürgen Gückel: Heimkehr eines Auschwitz-Kommandanten

 

Sonntag, 21. November 2021, 11 Uhr

Hällisch-Fränkisches Museum Schwäbisch Hall

 

 »Onkel Fritz ist zurück aus Frankreich – im Zinksarg!« Mit dieser Szene aus dem Oktober 1954 beginnt die Biografie des deutschen SS-Offiziers und Auschwitz-Kommandanten Friedrich »Fritz« Hartjenstein. Dreimal wurde der für seine Taten im Konzentrationslager Natzweiler. zum Tode verurteilt. Nach neun Jahren Haft wurde er kurz vor seinem Tod unter Mitwirkung höchster Kirchenvertreter und deutscher Diplomaten vom französischen Staatspräsidenten begnadigt.

In seiner Heimatstadt, dem niedersächsischen Peine, ist das Schicksal Hartjensteins bis heute nicht bekannt. Auschwitz kennt jeder Deutsche; vom Schinden und Morden in Arbeitslagern wie in Struthof haben viele Deutsche ebenfalls gehört. Dass aber die Täter, die Organisatoren und Verwalter des millionenfachen Mordens, mitten aus der deutschen Bürgerschaft kamen, wurde im Nachkriegsdeutschland schnell verdrängt.

Nur sein Großneffe Werner H. versucht seit Jahrzehnten die Familiengeschichte und damit auch das dramatische Leben seines Großonkels und dessen Verstrickungen in die nationalsozialistischen Verbrechen zu erforschen. In seiner Reportage rekonstruiert Jürgen Gückel den Lebensweg des KZ-Kommandanten Friedrich Hartjenstein. Zweimal haben ihn britische Besatzungsrichter, ebenfalls zweimal französische Militärgerichte in Rastatt und Metz wegen seiner Verantwortung für die Gräueltaten in den mehr als 50 Außenlagern des KZ Natzweiler zur Verantwortung gezogen. Für seine zigtausendfachen Morde als Kommandant des Tötungslagers Auschwitz-Birkenau aber wurde er nie angeklagt.

Das Buch verdeutlicht nicht nur das scheinbar sorglose Leben eines Massenmörders und seiner Familie im Schatten von Stacheldraht und Gaskammern. Es belegt auch, wie die deutsche Gesellschaft, wie Kirchenvertreter und Juristen, ja gar hochrangige Bundespolitiker in den frühen 1950er-Jahren mithalfen, die noch immer in Frankreich inhaftierten NS-Verbrecher zu verharmlosen und sie zu unberechtigt festgehaltenen Kriegsgefangenen zu stilisieren.


Montag, den 29. November 2021, 20 Uhr

 

Vortrag von Folker Förtsch:

"Todeszone" Generalgouvernement - Deutsche Judenpolitik im besetzten Polen

Volkshochschule Schwäbisch Hall (Haus der Bildung)

 

Das „Generalgouvernement“ bezeichnete die Teile Polens, die von 1939 bis 1945 vom Deutschen Reich militärisch besetzt, aber nicht unmittelbar durch Annexion in das Reichsgebiet eingegliedert wurden. Aus diesem Gebiet kam die ganz überwiegende Mehrzahl der späteren Häftlinge des KZ-Hessental. Die deutsche Besatzung überzog die dort lebende jüdische Bevölkerung mit Ausbeutung und Vernichtung.

Das Generalgouvernement wurde mit einem dichten Netz von Lagern überzogen, die jüdische Bevölkerung sperrte man in Ghettos, wo sie zum Arbeitseinsatz gezwungen wurden. Die antijüdische Politik gipfelte schließlich in der „Aktion Reinhardt“, bei der von März 1942 bis Oktober 1943 mehr als zwei Millionen polnischer Juden ermordet wurden.
Der Vortrag schildert die deutsche Besatzungspolitik in der „Todeszone“ Generalgouvernement und erzählt damit auch die Vorgeschichte der Hessentaler Häftlinge.

 



Aus dem Jahr 2020:

Besuch der baden-württembergischen Landtagspräsidentin Muhterem Aras

 

Am 27. und 28. Juli 2020 machte die Präsidentin des Landtages von Baden-Württemberg, Muchterem Aras, auf ihrer Rundreise zu verschiedenen Gedenkstätten in Baden-Württemberg auch in Schwäbisch Hall Station. 

Am 27. Juli lud die Stadt Schwäbisch Hall Muhterem Aras  zu einem offiziellen Empfang ins Rathaus ein, an dem auch Mitglieder des Gedenkstättenvereins teilnahmen. Am Folgetag besuchte Frau Aras zusammen mit Oberbürgermeister Pelgrim und den Mitgliedern ihrer Delegation während des Vormittags die Gedenkstätte in Hessental.

Frau Aras zeigte sich an der Geschichte des Hessentaler Lagers, am Konzept der Gedenkstätte, dem pädagogischem Angebot, aber auch an den Erfahrungen bei der Vermittlung des Themas vor allem an junge Menschen sehr interessiert.

Es war dies die dritte Reise, auf der Frau Aras Gedenkstätten im Lande besuchte und sich im Gespräch mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Einrichtungen über aktuelle Fragen, über  Bedürfnisse und Schwierigkeiten, aber auch über die Erfolge der Gedenkstättenarbeit austauschte.

 


75 Jahre Auflösung des Lagers Hessental - Erinnerung an den 5. April 1945

 

Wegen der Corona-Pandemie musste die Gedenkfeier zum  75. Jahrestag des Beginns des "Hessentaler Todesmarsches" leider ausfallen. Einige Mitglieder der Initiative trafen sich dennoch am 5. April 2020 auf dem Gelände der Gedenkstätte, legten Blumen am Stelenfeld nieder und  bauten zur Erinnerung an die Todesopfer eine kleine Pyramide aus Steinen.

Dann folgte auch ohne "großes Publikum" eine kurze Lesung  zu Ehren der Häftlinge. Gedichte von Paul Celan wurden vorgetragen und ein fiktives Gespräch mit einem der ehemaligen Häftlinge, Chaim Schlomo Salzberg, geführt.

 

Am Vormittag bereits hatten  Hermann-Josef Pelgrim, Oberbürgermeister von Schwäbisch Hall, und Folker Förtsch, Mitglied des Sprecherrates der Initiative KZ Gedenkstätte Hessental, einen Kranz  zur Erinnerung an die Opfer des Hessentaler Lagers und des Todesmarsches  niedergelegt.

 


Lichter gegen Dunkelheit

 

Zum 75. Jahrestag der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz wurden am 27. Januar 2020 in einer bundesweiten Aktion erstmals Gedenkstätten und Erinnerungsorte illuminiert. An über 100 Orten in der Bundesrepublik wurden Lichter entzündet, um an diesen Tag zu erinnern.

Auch unsere  Initiative beteiligte sich. Der frühere Appellplatz des Lagers mit dem Stelenfeld der Namen wurde mit Scheinwerfern beleuchtet. Dazu wurden verschiedene Texte vorgetragen, die sich mit dem Holocaust beschäftigten.



 

Aus dem Jahr 2018:

Verleihung des Europäischen Kuturerbesiegels in Stuttgart, Sommer 2018

 

Alle Gruppen mit ihren Siegeln, Foto F. Kaufmann
Alle Gruppen mit ihren Siegeln, Foto F. Kaufmann

Schülerprojekte:  Fotographie- und Kunstprojekt

 

Im Frühjahr 2018 wird von Schülern an den  Stätten des ehemaligen KZ-Komplexes Natzweiler ein Kunstprojekt realisiert. "Was bleibt?" fragen sie sich. Unter der Leitung von Frau Hedwig Maier erarbeitet eine 11. Klasse des Erasmus-Widmann-Gymnasiums Schwäbisch Hall  eine Reihe von beeindruckenden Rollagebildern, in denen  Gesichter der ehemaligen Häftlinge des Lagers mit den Gesichtern der Schüler von heute verschmelzen, - aber sich trotzdem immer fremd bleiben. Sie sind sich nah und doch ganz fern.

 

Eine Gruppe von Schülern der Sibilla-Egen-Schule Schwäbisch Hall hat zur Erinnerung an die Gefangenen an einem Fotoprojekt teilgenommen. Sie stellen in einer Reihe von Fotos eine Dokumentation der Gedenkstätte her. Aber sie drücken auch ihre persönlichen Reaktionen und Gefühle in einer "subjektiven" Fotoserie aus. Ihr Lehrer Jürgen Gierich begleitete sie bei der Arbeit. Einige der Fotos der Haller Schüler finden sie auf der Einladungskarte, den Katalogen, den Werbefahnen  etc. wieder. Sie müssen den Organisatoren offensichtlich gut gefallen. Auf der homepage der Sibilla Egen Schule  www.sibilla-egen-schule.de/schule/2017-18/kzhessental/kzhessental_1.html können Sie sich die Fotoreihen der Schüler anschauen.

Die Organisatoren sind u.a. die Landeszentrale für politische Bildung, der Verbund der Gedenkstätten im ehemaligen KZ-Komplex Natzweiler e.V. (VGKN), das Centre Européen du Résistant Déporté (CERD) und die Bildungseinrichtung ORT in Straßburg .


 

5. April:

Gedenkfeier zur Erinnerung an den Beginn des Todesmarsches

 

Der Sprecher war David Weiss, vom Verband Deutscher Sinti und Roma e.V., Landesverband Baden-Württemberg. 

Den musikalischen Rahmen gestalteten die Jailhouse Classics, Jochen Narciss und Jürgen Ohnemus.


 Dienstag , 17. April 2018, 1930 Uhr

"Schlachthaus", Schwäbisch Hall

 

Vortrag  von Jovica Arvanitelli,

 Leiter der Beratungsstelle für nichtdeutsche Roma,

 Mitglied im Minderheitsrat für Sinti und Roma in Baden-Württemberg